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Jugend:   

                                                                                                                                     

Die Eheleute Johannes Erwin Rommel mit Gattin Helene geb. Luz waren 1890 mit Tochter Helene von Crailsheim nach Heidenheim gezogen. Der Vater Professor Rommel hatte dort eine Anstellung an der Realanstalt erhalten. Er erinnerte sich an den kalten, nebligen Novembertag als im Jahr 1891 sein Sohn Erwin Eugen Johannes Rommel zur Welt kam.

Bereits 1898 zog die Familie nach Aalen um. Vater Rommel unterrichtete am Progymnasium, an dem er später Rektor wurde. Mit neun Jahren besuchte der Sohn Erwin die Lateinschule in Aalen. Nach der Lateinschule wechselte er zum Realgymnasium in Schwäbisch Gmünd.

 

Schild am Geburtshaus von Erwin Rommel in HeidenheimGeburtshaus von Erwin Rommel in Heidenheim Geburtshaus von Erwin Rommel in Heidenheim

    (Fotos ohne Quellenangabe sind aus eigenen Beständen) 

  

 

 

M. Wies, S. 4

Beide Eltern waren evangelisch. Die Mutter begegnete ihren Kindern mit Liebe, während der Vater mit äußerster Strenge auf Erziehung und Ausbildung achtete.

Rommels ältere Schwester Helene, zu der er ein besonders gutes Verhältnis hatte, wurde Lehrerin für Kunst und Handarbeit an der Waldorfschule in Stuttgart. Der jüngere Bruder Karl wurde später ein erfolgreicher Zahnarzt, sein jüngster Bruder Gerhard, ein wenig bekannter Opernsänger. 

Als Kind war Erwin Rommel ein blasser, oft kränkelnder und unauffälliger Junge und zeigte nichts von der Zähigkeit und Energie, die er später in den zwei Weltkriegen an den Tag legte.  

Seine Leistungen in der Schule und im Sport waren durchschnittlich. Später begann er (Erwin Rommel) sich für die Luftfahrt und Mathematik zu interessieren. Erwin wollte Flugzeugingenieur werden.

Nach der Schule hatte er vor, sich bei den Zeppelinwerken in Friedrichshafen zu bewerben,

M. Wies, S.5:

Aber der Vater stellt ihn vor die Wahl, entweder Lehrer wie er selbst oder Offizier zu werden. Für einen jungen Mann aus dem gehobenen Mittelstand bot die Offizierslaufbahn zu dieser Zeit eine vielversprechende Alternative. Der Vater hatte vor seiner Lehrtätigkeit als Artillerieoffizier gedient.

 

Beruf und Charakter:

 

So entschloss sich Rommel, mehr oder weniger freiwillig, bei der Feldartillerie zu bewerben. Auf seine Bewerbung erhielt Rommel jedoch eine Absage und auch bei den Pionieren wurde er abgelehnt.

Am 19. Juli 1910 trat er schließlich als Fahnenjunker in das Infanterieregiment König Wilhelm I, (6. Württ.) Nr. 124 in Weingarten ein.
Nach drei Monaten wurde er zum Unteroffizier und nach sechs Monaten zum Portepee-Fähnrich befördert.

Ab März 1911 musste der Fähnrich den obligatorischen Lehrgang auf der Kriegsschule in Danzig absolvieren.

Auf einem Ball lernte er seine spätere Frau Lucie Marie Mollin kennen.

Rommels Kommandeur des Lehrganges schrieb in der Abschlussbeurteilung: „Im Schießen und Exerzieren (…) war er ziemlich gut. Turnen, Fechten und Reiten genügend. (…) Er ist mittelgroß, schlank und körperlich noch etwas ungewandt und schwach. Er hat aber einen gefestigten Charakter, große Willenskraft und zeigte guten Eifer, war ordnungsliebend, pünktlich, gewissenhaft und kameradschaftlich, geistig genügend veranlagt und von strenger Dienstauffassung.“ 

Am 27. Januar 1912 wurde Rommel zum Leutnant befördert. Für die folgenden zwei Jahre war er zur Ausbildung von Rekruten der 7. Kompanie abkommandiert. Die Kameraden und Untergebenen konnten schon erkennen, dass Rommel ein echter Württemberger war.

Ein Vorgesetzter beschrieb ihn als: lebensklug, sachlich, vorsichtig  -  und nicht ohne Härte“.

 

M. Wies, S. 6:

Mit dem Ultimatum Österreich-Ungarns an Serbien vom 23.Juli 1914 setzte sich aufgrund des Blockdenkens im europäischen Staatensystem und des Systemzwanges der Allianzen das Räderwerk, der Mobilmachungen in den einzelnen europäischen Staaten in Gang. 

Rommel schrieb Im Juli 1914: Unheimlich schwer liegt die drohende Kriegsgefahr über deutschem Land. Überall  ernste, verstörte Gesichter!“ 

M. Wies, S. 6:

Trotz der anstrengenden Märsche der vorangegangenen Tage, seinen ständigen Magenproblemen und eines  24-stündigen Spähtrupp- Unternehmens  am Tag zuvor, begann für ihn am Morgen  des 3.  August 1914, bei der Ortschaft Bleid in der Nähe der Stadt Longwy an der belgischen Grenze, der Krieg!                                                                                                                                                                                 

 

M. Wies, S. 7:

1914:  Schon bei seinen ersten Gefechten traten Rommels Charaktereigenschaften zu Tage und  seine Art Krieg zu führen. Er marschierte schnell vorwärts, immer an der Spitze seiner Einheit. Traf er auf Gegner wurden diese rasch verfolgt.  …..  .Er nutzte dabei das Überraschungsmoment.

M. Wies, S. 8:

Im Januar 1915 kehrte Rommel zu seiner Einheit zurück und wurde Führer der 9. Kompanie im II. Bataillon. Seit der Marne Schlacht, Anfang September 1914, war der Schlieffenplan endgültig gescheitert und die Fronten hatten angefangen zu erstarren. In seinem Befehlsabschnitt trieb Rommel deshalb wie im Jahr zuvor den Ausbau der Schützengräben voran.  
Nur so konnte man sich einigermaßen vor dem verheerenden Trommelfeuer der französischen Artillerie schützen, deren Auswirkungen der junge Leutnant in den Gefechten des Jahres zuvor immer wieder erlebt hatte. Die bewegliche Kriegführung lag Rommel aber mehr und so konnte er bei einem deutschen Angriff am 29. Januar wieder seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Sein Vorgehen vom 29.Januar wurde mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse belohnt. Er war der erste Leutnant des Regiments, der diese Auszeichnung erhielt. Rommel war zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alt. Anfang Mai musste Rommel seine Tätigkeit als Kompanieführer an einen älteren Oberleutnant abgeben. Eine Versetzung lehnte Rommel jedoch ab, da er bei seinen Männern bleiben wollte und so wurde er wieder Zugführer im II. Bataillon. Nach seiner Rückkehr von einem vierzehntägigen Urlaub übernahm er die Führung der 4. Kompanie, mit der er am 8. September einen erneuten deutschen Sturmangriff mitmachte.

                                                                                                                                                                              

aus M. RommelHochzeit Rommel aus M. Rommel Nov. 1916
 Hochzeit mit
 Lucie Maria Mollin.

 

M. Wies, S. 10:
Für den Angriff am 10. August 1917 wies er jedem schweren MG persönlich ihre Feuerbereiche zu. Im darauffolgenden Gefecht erhielt Rommel „Plötzlich einen Schuss von Rückwärts in den linken Unterarm“. Doch trotz  Verletzung gab Rommel das Kommando nicht ab.

M. Wies, Seite 12:   E. Rommel aus M. Rommel

25. Oktober 1917, nachmittags: Auf der Straße tauchte unerwartet ein Regiment der 4. Brigade auf, konnte aber nach  zehnminütigem Feuergefecht  zur Aufgabe gezwungen werden.  Weitere 50 italienische Offiziere und 2000 Mann wanderten in Gefangenschaft.

 

ZG, Lieb, S. 306:  

Erster Weltkrieg: In dieser herausragenden militärischen Leistung  zeigen sich Rommels Charaktereigenschaften wie in einem Brennglas. Die zögerlichen Befehle seines Vorgesetzten missachtend, erkannte er intuitiv die Gelegenheit für einen überraschenden Umfassungsangriff seine Einheit führte er vorne, an der Spitze seiner Männer.      

M. Wies, S. 13:

In den schweren Kämpfen um Longarone nahm er eine ganze italienische Division, 10.000 Mann gefangen und erbeutete etliches Kriegsmaterial.

Am 9. Januar 1918 schließlich fuhr Rommel auf Urlaub nach Hause. „… von dem ich nicht mehr zu den Gebirgsschützen zurückkehren sollte. Durch allerhöchste Order wurde ich zum Gen. Kdeo. z. b. V. 64 versetzt und als Führungskraft in den Betrieb eines  größeren Stabes eingegliedert.“

M. Wies, S. 13:  

Am 18. Oktober 1918, kurz vor Kriegsende, wurde er noch zum Hauptmann befördert.               

.                                                                                                                                                                                                               

 

Zwischen den Weltkriegen:

                                                                                                                                                                                      

aus M. RommelZG, Lieb, S. 306/307:

Neben der Schlacht am Monte Matajur, gibt es bisher zwei völlig unbeachtete Episoden. Die den Charakter des  jungen Offiziers Rommel recht  gut veranschaulichen, der  Kampf gegen  die roten Räte in Lindau 1919 sowie ein Jahr später die Auflösung eines Arbeiterstreiks in Schwäbisch Gmünd. …. Rommel nun Reichswehr-Offizier,  gelang es beide Male die Konfrontationen friedlich zu beenden.

    
                        

                      Familie Rommel 1931> Familie Rommel 1931 aus M. Rommel

 

 

 

Peter Steinbach, Historiker: 

„Ich glaube, dass unser Rommelbild letztlich mehr über unsere Gegenwart aussagt als über die
Persönlichkeit Rommels selbst."


 M. Wies, S. 14:

Den Aufstieg Hitlers beobachtete Rommel am Anfang mit gemischten Gefühlen und so registrierte  er mehr dessen Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933, als dass er sie freudig begrüßte. Grund war die SA, der Schlägertrupp der NSDAP, die sich blutige Straßenschlachten lieferte und die Rommel deswegen ablehnte.

 

M. Wies, S. 14:

Am 1. Oktober 1933 wurde Rommel nach 14 Jahren als Hauptmann zum Major befördert und Kommandeur der Goslarer Jäger. In seiner Antrittsansprache hob er zwar die „einzigartigen Leistungen unseres Reichskanzlers Adolf Hitler“ hervor, doch weist ihn das keineswegs als überzeugten Nationalsozialisten aus. Wie die meisten  Offiziere:  … die  Aufrüstung, Heeresvergrößerung  und die Wiederherstellung der Wehrfähigkeit forderten. Gewalttätige Aktionen lehnte er jedoch ab. Schon früh geriet Rommel als Kommandeur in Goslar mit der ortsansässigen SA in Konflikt, was ihn von dem neuen Regime entfremdete.

Anmerkung:

Zweifel an der NS-Herrschaft und damit an dem Reichskanzler und obersten Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler mussten dem Rommel bereits 1940 gekommen sein.

Rommels Frau Lucie Maria war die Nichte des polnischen Priesters Edmund Roszczynialski in Neustadt in Westpreußen bei Danzig. Nach der Eroberung Polens, etwa 1939 war dieser Onkel plötzlich verschollen. Frau Lucie hatte ihren Erwin gebeten, er solle sich nach dem Onkel erkundigen. Rommel erfüllte seiner Frau den Wunsch.

Von der Bürokratie wurde er hingehalten. Erst ein Jahr später wurde dem Offizier Rommel mitgeteilt es sei nichts herausgefunden worden!?

 - Tatsächlich war der Onkel seiner Frau, ein Priester, am 30. Oktober 1939 von der Gestapo verhaftet worden und knapp zwei Wochen später, in der Nähe von Cewice, erschossen worden.-  (Wikipedia.org/wiki/  Erwin Rommel) 
 

ZG, Lieb, S. 314: Bild Nr. 11 Frühstück Rommel

wa logoRommel wurde während der Schlacht von Bir Hakeim mit einem weiteren verbrecherischen Befehl konfrontiert. Die Initiative ging von Hitler persönlich aus:

  , in dem es hieß, „die zahlreichen deutschen politischen Flüchtlinge“, in der `frei-französischen Brigade Koenigs seien „im Kampf schonungslos zu erledigen oder, wenn nicht bereits geschehen, „nachträglich … sofort und ohne weiteres zu erschießen“.

Dieser Befehl ging am 9. Juni 1942 bei der Panzerarmee Afrika ein, eine schriftliche Weitergabe war verboten … . 
Fest steht aber: Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass bei Bir Hakeim frei-französische Gefangene erschossen wurden. Rommel hat offenbar diesen verbrecherischen Hitler-Befehl ignoriert!

 

ZG, LiebS.- 315:

Am 18. Oktober1942 leitete das OKW dann einen ähnlichen verbrecherischen Befehl Hitlers weiter, der nicht allein für den afrikanischen Kriegsschauplatz galt: der Kommandobefehl. 

Als Antwort auf völkerrechtwidrige Aktionen britischer Spezialeinheiten bei einem Unternehmen auf der Kanalinsel Sark.  Anfang Oktober 1942 befahl Hitler, in Zukunft sämtliche gefangenen Kommandosoldaten, ganz gleich in Uniform oder Zivilauf der Stelle zu erschießen, oder dem SD zu übergeben.

wa logoDie Reaktion der Wehrmacht war unterschiedlich. In Norwegen und im Westen wurde der Befehl befolgt und weitergegeben. Bei Bordeaux wurden zwei britische Kommandos erschossen. 1943 scheint der Kommando-Befehl nicht mehr befolgt worden zu sein. Für Nordafrika ist bisher kein einziger Fall bekannt, der belegt, dass der Kommando-Befehl befolgt worden ist.  … Rommel habe den Befehl sofort nach Erhalt verbrannt.     

  

P. Brause, Entwurf S. 3:

wa logoRommel traf Vorbereitungshandlungen für eine Beendigung des Krieges in Frankreich und versicherte sich vor allem der Gefolgschaft von schwäbischen hohen Offizieren, zu denen er landsmannschaftlich begründetes Vertrauen hatte. (Remy aaO S. 283 bis 286 und 336 ff.).

                                               

Stahlberg, Seite 337: Bild Nr. 106 Höhensonne Stahlberg Höhensonne S.337

Auszug aus der vorstehenden Buchseite: (Es handelt im Juli 1943)

GfM Erwin Rommel  lästerte in der Unterhaltung mit dem GfM von Manstein:

Ich bin hier zur Höhensonnen-Kur“. „Höhensonnen-Kur?“ fragte Manstein, “was ist denn das?“. „Höhensonnen-Kur“, wiederholte Rommel. Obwohl ja mit so schneller Auffassungsgabe ausgestattet, verstand Manstein noch immer nicht und fragte noch einmal: „Höhensonnen-Kur?“ Rommel wurde nun deutlicher: „Ich werde hier mit Höhensonne und Glauben bestrahlt!“.

Nun endlich verstand Manstein. „Das ist gut“, sagte er und wiederholte „das ist gut“ ………

 

Anmerkung:

dieser authentische Bericht, vom Sommer 1943 und die vorher aufgeführten 6 Zitate belegt, wiederholt, dass Generalfeldmarschal Erwin Rommel dem

           Führer Adolf Hitler nicht verfallen war,

                                  ihn  nicht verehrte und an Ihm zweifelte (1942),

         sowie, nicht mehr an ihn glaubte! 

Dazu kommen aus Kapitel:  Beruf und Charakter,  zweimal die Erkenntnisse des Magisters „M. Wies“, S ,14, sowie aus Kapitel: Heidenheimer Piktogramme, die Zitate nach „ZG Lieb“ aus den Seiten 314,315,320, sowie das Zitat nach „P. Brause“, S.3.

 

im Tod, Charakter:

 

F. Ruge, Buch Seite 238:

Am 11. Oktober 1944 besuchte Vizeadmiral Ruge den Generalfeldmarschall Erwin Rommel. Der wegen seiner schweren Verwundung zu Hause in Herrlingen zur Genesung sich aufhielt. Es war Ruge gesagt worden, dass es mindestens sechs Monate dauern würde, bis Rommel wieder voll hergestellt sein werde. Doch trotz der vielen Kopfschmerzen, Sehbehinderungen und Schwäche fand Ruge seinen Vertrauten gelassen und guter Laune.

Am Morgen des 12.Oktober, als sie nach dem Frühstück auf der Terrasse des Hauses auf und ab gingen, erzählte Rommel seinem Vertrauten Ruge: Dass er von der Verhaftung Speidels beunruhigt war. Er habe deswegen einen Brief an Hitler aufgesetzt aber bisher noch nicht abgeschickt. Er mache sich aber keine Illusionen. … Das OKW habe ihn angerufen, er solle zu einer Besprechung nach Berlin kommen. Das habe er aber abgelehnt mit dem Hinweis auf seien Arzt und er sei einfach noch zu schwach.  

Zitat aus dem Buch: Dann fügte er hinzu: „und ich weiß, dass ich nicht lebend hinkommen würde.“ … Er sagte ein paar ablenkende Worte und wechselte das Thema. Der Sinn war zweifellos, daß er auf dem Weg nach Berlin bei einem „Unfall“ umgebracht würde, da Hitler es zu einem Verfahren gegen ihn nicht kommen lassen konnte. Zitat Ende.

 

F. Ruge, Buch Seite 239:

Am 14. Oktober 1944 vormittags kamen die Generäle Burgdorf und Maisel, vom OKW angemeldet, nach Herrlingen. Burgdorf eröffnete dem Generalfeldmarschall unter vier Augen, dass er von den Offizieren, die nach dem 20. Juli verhaftet worden waren, als zukünftiger Oberbefehlshaber des Heeres oder gar als Oberhaupt des Reiches genannt worden war. Hitler stelle ihn vor die Wahl , sich vor einem Volksgerichtshof zu verantworten, oder Gift zu nehmen. In diesem Falle werde seiner Frau und seinem Sohn nichts geschehen.

Nach der Unterredung ging Rommel mit versteinertem Gesicht zu seiner Frau und sagte ihr: „In einer Viertelstunde bin ich tot.“  Sie versuchte ihn zu überreden, sich dem Volksgerichtshof zu stellen. Er lehnte es jedoch ab. Das geschah zweifellos in der Überlegung, daß er „nicht lebend hinkommen würde“, wie er selbst gesagt hatte. Er rechnete damit, dass er auf dem Wege nach Berlin umgebracht würde. … Hitler konnte es sich nicht leisten, dass die Kenntnis davon in weitere Kreise des Volkes drang. So entschied sich Rommel für das Gift, um Frau und Sohn zu retten, an denen er mit großer Liebe hing. … .

In ekelhafter Heuchelei ordnete Hitler ein Staatsbegräbnis für den ermordeten Feldmarschall an. Ich (Ruge) wurde vom OKM als Vertreter der Marine befohlen. Ein Sonderzug brachte die Teilnehmer in der Nacht vom 17. zum 18. 10. von Berlin nach Ulm. Zitat Ende.

 

P. Brause, 3.Aufl. S. 4:   

Am 14.10.1944 traten die Heeresgeneräle Burgdorf und Maisel in Herrlingen im Hause Rommels zur Exekution des "Todesurteils" an.

                                                                    

Weghinweis zum Grab von Erwin RommelDass hinter dem überbrachten "Angebot", Selbsttötung oder Volksgerichtshof mit Sippenhaft für Frau und Sohn eine Entscheidung Hitlers stand, ist klar!

Kein Untergebener des Diktators hätte es wagen können, den bekanntesten General der Wehrmacht aufgrund eigener Entschließung zu behelligen.

Die Alternative Volksgerichtshof existierte in Wahrheit nicht. Ein Verfahren dort hätte dem Regime nur geschadet.

Dass der beliebteste Generalfeldmarschall von Hitler den Krieg verloren gegeben oder gar zu den Widerständlern gehört hatte, durfte nie bekannt werden.

Die Todesbotschaft lautete deshalb Selbsttötung oder Tod auf unbekannte Weise (Manfred Rommel aaO S. 12; Remy aaO S. 337.)

 

Zur Schonung der Familie wählte Rommel die Selbsttötung.

Das ist in der ersten rechtlichen Einordnung ein Totschlag in mittelbarer Täterschaft. Rommel selbst ist dabei das Tatwerkzeug, das von Hitler und dessen Gehilfen durch deren Nötigung gesteuert wird. Diese haben deshalb die Nötigungstatherrschaft. Der Totschlag wird durch weitere Tatumstände zum Mord qualifiziert. Die Tötung Rommels erfolgte zur alleinigen Verfolgung von Vorteilen für das NS-Regime. Er bezweckte die Beseitigung eines unliebsam Gewordenen ohne gerichtlichen Schuldspruch und unter Ausnutzung der Popularität des Opfers für das Regime. Das ist der zweiten und endgültigen rechtlichen Einordnung ein Mord aus anderen niedrigen Beweggründen.
Auch der Jurist Professor Dr. h.c. Manfred Rommel, geht aaO S.210, von Mord an seinem Vater aus.

 

P. Brause:

Gerade die Opferrolle Rommels gehört ganz wesentlich zur Würdigung von dessen Persönlichkeit. Warum wird der einstige „Vorzeige/Nazigeneral“ von dem Regime, dem er so „treu und beflissen“ gedient hat, umgebracht? Eine Bewertung dieses zentralen Umstands unterbleibt vollständig.

Wie kann jemand ein Profiteur des Naziregimes sein, der ohne Gerichtsverhandlung und Schuldnachweis von gerade diesem Regime sieben Monate vor dessen Ende getötet wurde?

  

 Frage: Was ist ein Selbstmord? Siehe Gedenken?